Harz mit der grellsten Abahrt
Das nördlichste deutsche Gebirge wurde von Hahnenklee aus, bei Goslar, beradelt. Schweren Herzens mussten Elle und Markus verzichten, diesmal also nur eine Fünfer-Gruppe. Schon auf den ersten 10 km hatte Franz-Josef (mit Elles Rad) die erste Panne – vier weitere folgten, bis schließlich Komplett-Austausch beider Mäntel vorgenommen wurde. Dadurch schafften wir am ersten Tag nur 40 km – historischer RAMMBAH-Tiefstand – sinniger Weise bei einer von Manfred vorbereiteten Fahrt, der schon für den bisherigen Tages-Km-Tiefstand (Sauerland 1994) verantwortlich war.
Ab Wernigerode also mit der Bahn nach Quedlinburg – Schande über uns. Entgegen üblichen RAMMBAH-Gepflogenheiten wurde die Stadt am nächsten Morgen nicht sofort „fluchtartig“ verlassen, sondern erst noch besichtigt – lohnenswert zu erkennen, wo der Steuer-Soli abgeblieben ist. „Der sportlich ambitionierte Radfahrer wagt sich in das Harzinnere“, stand im Reiseführer des Harz-Radrundweges – natürlich fühlt sich RAMMBAH angesprochen. Nach den ersten Anstiegen gibt’s in Friedrichsbrunn eines der ausgiebigsten und köstlichsten Mittagsessen aller RAMMBAH-Zeiten – Schnitzel vom Größten und Feinsten. Der Radtourtag endet in Braunlage, der Tourabend für drei von uns beim dortigen Oktoberfest, wo uns das Harz-Trio mit ihrem Gesang erfreut.
Der dritte Tag ist Brocken-Tag! Über (das) Elend geht’s von Schierke aus hoch. Ein beachtlich langer Aufstieg, aber angenehm zu fahren, weil keine Autofahrer stören und es nur wegen der Spaziergänger auf dem letzten Stück etwas eng wird. Nach der Abfahrt und Mittagspause in Schierke ist der Wanderweg nach Torfhaus, auf dem Rad, eine echte Herausforderung. Aber die Alternative, zurück über Elend und Braunlage, war keine, denn für RAMMBAH gilt: „They never come back!“ Irgendwann geht’s auf ordentlichen Straßen zurück nach Hahnenklee. Die Lobrede des Tourältesten an alle Teilnehmer für die toll gemeisterte Fahrleistung war eigentlich schon fertig geschrieben und hätte auch angesichts der Tatsache, dass trotz Jahres-Trainingskilometerleistungen von 80 km (nur zum Biertrinken in die City) bis 2.500 km keine Leistungsklassen-Unterschiede feststellbar waren, ihre volle Berechtigung gehabt, hätten nicht 2 Teilnehmer, unter fassungslosem Erstaunen der drei anderen RAMMBAH’S, blitzschnell einen Bus (!) bestiegen, um die letzen 8 km (!) zum Tourziel nicht mehr radeln zu müssen. Es wird nicht verraten, wer diese menschliche Schwäche zeigte —– ( aber Jacques, Reinhold und Manfred waren’s nicht). In Hahnenklee wurde noch ein weiterer Tourrekord gebrochen, wie Reinhold (der es wissen muss) erzählte: erst um 05.00 Uhr in der Frühe waren die letzten RAMMBAH’S zurück – nicht vom radeln, sondern vom tanzen aus dem Star-Club im Harz-Treff-Hotel – ein schöner Abschluss der Tour mit den Damen aus Soest. An allen Tagen war perfektes RAMMBAH-Radler Wetter, mit Sonne und Temperaturen von ca 15°, also dreimal so viel wie bei der letztjährigen Tour.